Weihnachtsgedicht 2014
Nachdenklich im Advent
Lang lang hab ich mir überlegt
Ob ich es jetzt schreibe
Dieses Gedicht oder verbleibe
Eher zurückhaltend unbewegt.
Doch das letzte Jahr
So voll von Ereignissen war
Und nachdenklich vor allem die letzten Wochen
Finde ich mich oft beim Kochen
So dass mein Entschluss nun steht
Und mein Gedicht zu Ihnenhinweht.
Zunächst mit einem schönen Gruß
Der ist ja zur Weihnachtszeit ein Muß.
Diese wunderbar besinnliche Zeit
In der man sieht die Menschlichkeit
Und Stille kehrt ein in den Stuben
Bei Kegel, Kind und Buben.
Doch halt, was vernehm‘ ich da?
Flüchtlinge bringen uns in Gefahr?
Zu Tausenden fluten sie die Landen
Diese kriminellen Banden?
Schmarotzertum und Gier zur Zeit
Machen sich überall hier grad breit.
Als hätten wir nicht schon genug zu tun
Mit unserer täglich Last ohne Ruh’n.
Die sollen doch zu Hause bleiben
Als sich von unserem Brot die Scheiben
So dreiste einfach abzuschneiden
Wo kämen wir denn da hin
Wenn auf einmal alle flieh’n,
Wegen dem bisserl Krieg?
Unsere Waffen verhelfen doch leicht zum Sieg.
Es macht mich traurig, solch Stimmung zu sehn
Und doch sind es viele, die da steh’n
Die Menschlichkeit herbei zu holen
Und nicht zu folgen Vorurteils-Parolen.
Viele meiner Freunde und Bekannten
In den letzten Wochen auch rannten
Kleider zu sammeln und Kekse buken
Und sich trauten in die Welt hinein zu luken
Die so herrscht in einem Flüchtlingsheim
Da ist’s ganz anders als daheim….
Mit dem Schenken das ist so eine Sache
Beschenkt werden ist schön, doch fast noch besser
Ist es, der Schenkende zu sein
Ein Lächeln einzufangen
Von Menschen, die da bangen
Das hat was ganz Großes
Ich selbst habe es grad wieder bemerkt,
Was mich in meinem Glauben bestärkt
Dass wir nicht warten müssen auf die großen Taten
Die irgendjemand da oben tut
Nein, die kleinen sind es, die mit ein wenig Mut
Den Tag erhellen, zwischen Menschen und Kulturen
Da gibt es nichts zu Murren.
Und Weihnachten das Lichterfeste
Zeigt sich so im Glanz am besten.
Doch da sind weitere Gedanken
Die sich beim Kochen um mich ranken,
ich will sie euch nicht vorenthalten
den Jungen nicht und auch nicht den Alten.
Was wäre Weihnachten ohne Plätzchen oder Glühwein
Und die vielen anderen Leckerein?
Nur halb so schön und halb so nett!
Da nimmt man das bissel extra Körperfett
Gern in Kauf – Hauptsache lecker und frei
Lasst sie uns beginnen die Schlemmerei.
Kekse, Glühwein, von der Schokolade das Beste
Alles im Rahmen des Weihnachtsfeste.
Neben Kaufrausch ganz wichtig zu dieser Zeit
Gutes Essen stehe bereit
Überall in jeder Ecke locken uns Christkindlmärkte
Mit gutem Essen, auf dass man sich stärke
Mit Glühwein, Flammkuchen,
leckeres muß man dort nicht lange suchen.
Vor kurzem fiel mir dazu ein
Advent, das ist ganz fein
Doch Moment, ist da nicht Fastenzeit?
Bevor beginnt die Weihnachtszeit
Mit Glanz und Gloria und gutem Essen
Das scheinen wir heute immer mehr zu vergessen.
Ich selbst nehme mich da nicht aus.
Und verwöhnt sind wir ja auch
Mit Lebkuchen bereits im Spätherbst gar
Oder Erdbeeren und Tomaten im Januar
So haben wir vor lauter Überfluss
Das Maßhalten im Überdruß
Und meinen gar, er sei schlecht der Verzicht
Alles haben zu müssen, das sei Pflicht
Denn wo kämen wir dahin,
mit Mäßigung – das hat keinen Sinn.
Schon gar nicht jetzt zum Jahresende
Nein nein, nur keine Wende….
Doch eines ganz gewiß ich weiß,
In meinem Freundes-, Bekannten- und Kundenkreis
Ganz viele tolle Menschen sich befinden,
Die sich nicht erst müssen überwinden,
Um festzustellen, was wirklich wichtig ist zu dieser Zeit
Und für die Menschlichkeit und Freundlichkeit
Ein fester Bestandteil des Lebens sind
Nicht nur zum Feste des Christkinds.
Jedem Einzelnen von Ihnen, danke ich sehr
Für jedes Wort, jede Tat
Und auch jeden Rat
Egal, ob für mich oder ein anderes Wesen
Die Welt ist schon immer voll gewesen
Von Menschen, die ein großes Herz besitzen
Und bereit sind für das Gute zu schwitzen.
Lassen wir uns niemals den Glauben nehmen,
Wir könnten so nicht viel bewegen.
Ich wünsche Ihnen von Herzen,
Daß zu Weihnachten bei leuchtenden Kerzen
Das Wesentliche im Inneren sichtbar wird
Und das an Bedeutung verliert,
Was falsche Bedeutung erhalten hat
Und für jeden Tag im kommenden Jahr
Werde ein Stück Advent wieder wahr
Ein wenig Einkehr und Stille
Ja, wo ein Weg, da vielleicht auch ein Wille
Immer wieder und immer mehr.
Und für die Geduld das hier zu lesen
Bedanke ich mich sehr.
Frohe Weihnachten!
Claudia Dietl, Dezember 2014