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Weihnachtsgedicht 2018

Mein Traum

Schläfst Du?
Oder bist Du schon erwacht?
Ich bin es – erinnerst Du Dich?

Vor langer Zeit war ich Dein treuer Begleiter
Und für manches auch Dein Wegbereiter?

Viele Gesichter habe ich:
Mal groß mal klein,
Mal nah mal fern,
Meist sahst Du mich gern.

Doch nun hast Du mich scheinbar vergessen.
Wie könnte es sonst sein, dass Du ganz versessen
Darauf bist, mich zu negieren
Und läßt stattdessen regieren
Die Realitäten in Deinem Leben –
Ganz so, als würde es mich gar nicht geben.

Wach auf!
ich rufe Dich erneut,
Auch wenn es den Zweifler in Dir nicht freut

Mal bin ich einer, mal bin ich Viele.
Ich verkörpere auch Deine Ziele.
So sollte Dein Beruf einst mal eine Berufung sein
Und was Du werden wolltest, war nicht klein.

Viel hast Du damals an mich gedacht
Und Dir noch Gedanken um andere gemacht:
Weltfrieden, Umweltschutz und viele gute Taten
Mit meiner Hilfe konntest Du es kaum erwarten
Umzusetzen, was in dir gebrannt
Und dann hast Du Dich plötzlich verrannt,
So dass unter der Alltagslast
Die Erinnerung an mich zusehends verblasst.

Und so kommt es, dass Du heut
Wie so viele andere Leut
Gefangen bist in Deiner Welt,
Wo oft nur noch das gefällt,
was mehr Konsum und Geld anfeuert
und die Karriere nach oben steuert.

Die Technik trägt dazu auch noch viel bei;
Allein so ein Handy kann Allerlei.
Dann wird es immer normaler zu hocken
Vor den Bildschirmen, die Dich da locken
mit verheißungsvollen Dingen,
die alle ganz super scheinen zu klingen.

Ich rufe Dich erneut:
Wach auf! es wird Zeit
Sich wieder zu besinnen
Und diesem Wahnsinn zu entrinnen!

Ja, ich weiß, es tut weh,
wenn ich so vor Dir steh
und die Sehnsucht wieder erwacht,
die ich einst in Dir entfacht.
Ich – Dein Traum von einem guten Leben,
Der bestand aus viel Herz und Geben

Der Traum von einer besseren Welt
Der Dir wie so vielen gewiß gefällt.
Der Traum, es besser zu machen,
Der Traum, ganz viel zu lachen,
Der Traum, ganz Du selbst sein zu dürfen,
Der Traum, dabei tief nach innen zu schürfen.
Der Traum, den Traumjob zu finden.
Und sich mit dem Traumpartner zu verbinden.
Der Traum, ein Erbe zu hinterlassen,
Ein Mehrwert zu sein, nicht nur zum Anfassen.
Der Traum gut zu sein und besser zu werden
Einen Teil zu leisten für das Glück auf Erden.

Erinnere Dich, was war da noch?
Komm heraus aus dem dunklen Loch,
Das Dir die Sinne hat vernebelt
Und Dein Leben teils geknebelt.
Mich zu erfüllen, dazu ist es nie zu spät –
Selbst, wenn sich so manches Ziel gedreht.

Starte klein und geh Schritt für Schritt!
Komme langsam wieder in den Tritt.
Mit mir an der Seite als treuer Begleiter.
Bin ich sicher, Du findest bald Mitstreiter
Je mehr Menschen gemeinsam träumen
Umso schneller können wir hier aufräumen.

Denn da, wo viel Menschlichkeit ist los,
werde ich ganz schnell wieder groß.

Claudia Dietl, Dezember 2018

Ich wünsche Dir Frohe Weihnachten und Alles Gute und
viel Miteinander im Neuen Jahr!

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